Teile Schleswig-Holsteins für Atomendlager "ungeeignet"
Expertenkommission legt Bericht zur Endlagersuche vor
Von Carsten Werner
Eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission hat Teile Schleswig-Holsteins als "ungeeignet" für ein Atommüllendlager eingestuft. Dies geht aus dem am Dienstag (21. Februar) vorgelegten Bericht der Kommission hervor.
In dem Bericht werden mehrere Gebiete in Deutschland untersucht, die für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Frage kommen. Für Schleswig-Holstein wurden die Regionen Ostholstein und Dithmarschen untersucht.
Die Expertenkommission kam zu dem Schluss, dass die geologischen Bedingungen in Ostholstein und Dithmarschen nicht geeignet sind, um einen Atommüllendlager sicher zu beherbergen. Als Gründe werden unter anderem die Nähe zur Ostsee und das Vorhandensein von Grundwasserleitern genannt.
Die Entscheidung der Expertenkommission ist ein Rückschlag für die Pläne der Bundesregierung, ein Atommüllendlager in Schleswig-Holstein zu errichten. Die Landesregierung hatte sich lange Zeit dafür eingesetzt, ein solches Lager im Land zu beherbergen.
Die Expertenkommission empfiehlt, die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Atommüllendlager in anderen Regionen Deutschlands fortzusetzen. Die Kommission schlägt vor, sich dabei auf Gebiete mit günstigen geologischen Bedingungen zu konzentrieren, die weit entfernt von besiedelten Gebieten und wichtigen Wasservorkommen liegen.
Die Entscheidung der Expertenkommission wird voraussichtlich zu einer kontroversen Debatte über die Zukunft der Atommüllentsorgung in Deutschland führen.