Die Endlagersuche muss beschleunigt werden

Ein Kommentar von Bundesumweltministerin Lemke

Angesichts des sich abzeichnenden Zeitdrucks bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle fordert Bundesumweltministerin Steffi Lemke eine Beschleunigung des Prozesses. "Die Zeit drängt", erklärte Lemke am Dienstag in Berlin. "Die Suche nach einem sicheren Endlager muss jetzt Fahrt aufnehmen, damit wir die Verantwortung für künftige Generationen wahrnehmen können."

Nach dem Willen der Bundesregierung soll bis 2031 ein Standort für ein Endlager gefunden werden. Derzeit läuft die erste Phase des Standortauswahlverfahrens, in der potenzielle Gebiete identifiziert werden. Lemke forderte, diesen Prozess zu straffen und die Beteiligung der Öffentlichkeit zu verbessern.

"Transparenz und Beteiligung sind entscheidend"

"Transparenz und Beteiligung sind entscheidend für das Vertrauen der Bevölkerung in die Endlagersuche", betonte Lemke. "Es geht darum, die Menschen von Anfang an mitzunehmen und ihre Bedenken ernst zu nehmen." Die Ministerin kündigte an, die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Standortauswahlverfahrens zu verstärken und mehr Informationsveranstaltungen anzubieten.

Zudem forderte Lemke eine stärkere Einbindung der Kommunen in den Prozess. "Die Entscheidung über ein Endlager betrifft die Menschen vor Ort unmittelbar", erklärte sie. "Deshalb müssen sie auch ein Mitspracherecht haben." Die Ministerin appellierte an die Kommunen, sich aktiv an der Standortsuche zu beteiligen und ihre Vorstellungen einzubringen.

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ist eine der größten Herausforderungen für die deutsche Umweltpolitik. Die Abfälle fallen bei der Stromerzeugung in Atomkraftwerken an und müssen sicher für Hunderttausende von Jahren gelagert werden. Derzeit werden die Abfälle in Zwischenlagern aufbewahrt, die jedoch auf Dauer nicht ausreichen.