Atommüll-Endlager in Sachsen: Welche Regionen im Rennen sind?
Standorte in Ostsachsen und im Erzgebirge im Fokus
Die Suche nach einem Endlager für Deutschlands hochradioaktiven Atommüll geht in die heiße Phase. Auch Sachsen ist mit mehreren Regionen im Rennen. Das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) hat nun eine Zwischenauswahl getroffen. Im östlichen Sachsen sind der Standort Nochten in der Oberlausitz und die Region um Kirschau in der Oberlausitz im Rennen. Im Erzgebirge sind die Standorte Erzgäu-Reinigsberg und Königstein-Rathmannsdorf im Gespräch.
Geologische Voraussetzungen entscheidend
Die Auswahl der Standorte erfolgte anhand geologischer Kriterien. Der Atommüll soll in einem tiefen geologischen Endlager eingelagert werden, um ihn dauerhaft von der Umwelt zu isolieren. Die hierfür geeigneten Formationen sind Tongesteine, Salzstöcke oder Granitgestein. In Sachsen kommen Tongesteine in Frage. Diese müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen, wie eine hohe Dichtheit und eine geringe Durchlässigkeit für Wasser.
Oberlausitz und Erzgebirge bieten günstige Bedingungen
Die Regionen in der Oberlausitz und im Erzgebirge erfüllen diese Voraussetzungen. In der Oberlausitz befindet sich das Lausitzer Granitmassiv, das sich durch seine geringe Durchlässigkeit auszeichnet. In der Region um Kirschau gibt es zudem eine mächtige Schicht aus Tonstein. Im Erzgebirge bieten die sogenannten Phyllit-Serizit-Schiefer günstige Bedingungen für ein Endlager. Auch die tektonische Stabilität der Regionen ist ein wichtiger Faktor.
Weitere Untersuchungen stehen an
Die nun ausgewählten Standorte werden nun weiter untersucht. Das BfE wird umfangreiche geologische, hydrogeologische und geotechnische Untersuchungen durchführen. Dabei wird auch die Akzeptanz der Bevölkerung in den betroffenen Regionen eine Rolle spielen. Die Entscheidung über den endgültigen Standort soll 2031 fallen.
Das Endlager soll ab 2050 in Betrieb gehen und Platz für rund 10.000 Tonnen hochradioaktiven Atommülls bieten. Derzeit lagert dieser Müll in Zwischenlagern. Das Endlager soll die Sicherheit der Bevölkerung für mindestens eine Million Jahre gewährleisten.